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Öffentlichkeit: Die öffentliche Sphäre ist ein abstrakter Raum, in dem Menschen zusammenkommen können, um Themen von öffentlichem Interesse zu diskutieren und zu erörtern, in dem die öffentliche Meinung gebildet werden kann und in dem die Bürger ihre Regierung zur Rechenschaft ziehen können. Siehe auch Gesellschaft, Gemeinschaft, Demokratie, Deliberative Demokratie, Soziale Medien, Medien.

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Anmerkung: Die obigen Begriffscharakterisierungen verstehen sich weder als Definitionen noch als erschöpfende Problemdarstellungen. Sie sollen lediglich den Zugang zu den unten angefügten Quellen erleichtern. - Lexikon der Argumente.

 
Autor Begriff Zusammenfassung/Zitate Quellen

José Ortega y Gasset über Öffentlichkeit – Lexikon der Argumente

Brocker I 195
Öffentlichkeit/Ortega y Gasset: das öffentliche Leben respektive Dimension und betrifft alle Kollektivgebräuche (die sogenannten »usos«, die für Ortegas Kulturbegriff so fundamental sind!) des gesellschaftlichen Seins
Die „Vermassung“ (Siehe Masse/Ortega
) bringt eine erstaunliche Erhöhung der Lebensqualität mit sich, was dazu geführt hat, dass Lebensoptionen und Handlungsmöglichkeiten, die in früheren Zeiten ausschließlich wenigen Menschen vorbehalten waren, nun (wenn nicht allen Menschen so doch) vielen offenstehen. Von einem »allgemeinen Steigen des historischen Pegelstandes« (1) und einer »Hebung des gesamten historischen Niveaus« (2) ist die Rede, die eine »Zeit des
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Ausgleichs« (3) mit sich bringen, durch welchen sich angeblich die Vermögen ausgleichen.
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Massenmensch/Ortega: Der Massenmensch kennt keine Bindung an Regeln der Höflichkeit oder der Wahrhaftigkeit. Respekt, Achtung oder gar Bewunderung für vorzügliche Handlungen und Leistungen bestimmter Menschen sind ihm ganz fremd. Das Handeln des modernen Staates fördert nach Ortega ein
Brocker I 200
solches normenfreies Massenverhalten. Die Sicherheitsmaschinerie des Staates schafft jegliche Spontaneität und Kreativität gesellschaftlichen Handelns ab. Sie bürokratisiert alle gesellschaftlichen Sphären und Reservate. Eine Gesellschaft, die sich den Staat als ein Werkzeug geschaffen hatte, um besser zu leben, muss sehen, wie sich der Staat über sie stellt und sie anfangen muss für den Staat zu leben.(4)
>Normen, >Staat, >Gesellschaft.

1. José Ortega y Gasset, La Rebelión de las Masas (con un prólogo para franceses, un epílogo para ingleses y un apéndice: Dinámica del tiempo), Madrid 1937 (zuerst 1929). Dt.: José Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen, Reinbek 1956, S. 17
2.Ebenda S. 19
3.Ebenda S. 18.
4. Vgl. Ebenda S. 140

Thomas Gil, „Ortega y Gasset, Der Aufstand der Massen (1929)“ In: Manfred Brocker (Hg.) Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert. Frankfurt/M. 2018.

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Zeichenerklärung: Römische Ziffern geben die Quelle an, arabische Ziffern die Seitenzahl. Die entsprechenden Titel sind rechts unter Metadaten angegeben. ((s)…): Kommentar des Einsenders. Übersetzungen: Lexikon der Argumente
Der Hinweis [Begriff/Autor], [Autor1]Vs[Autor2] bzw. [Autor]Vs[Begriff] bzw. "Problem:"/"Lösung", "alt:"/"neu:" und "These:" ist eine Hinzufügung des Lexikons der Argumente.
Ortega y Gasset, José

Brocker I
Manfred Brocker
Geschichte des politischen Denkens. Das 20. Jahrhundert Frankfurt/M. 2018

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